Aktuelles
Veranstaltungen 2023
Ausblick 2023
- 7. Ordentliche Mitgliederversammlung
am Samstag 25.03.2023, 10:00 Uhr im Cinema des Karl-Maybach-Gymnasiums - KLASSIKWELT Bodensee, 05. bis 07.Mai 2023, Messe Friedrichshafen
Termine noch nicht festgelegt:
- Gemeinsame Veranstaltung mit der Maybach Stiftung/Fondation zum Thema
der Maybach-Motorenbau GmbH von 1945 bis 1952 - Vortrag 100 Jahre Maybach-Diesel-Bahnmotoren
- Vortrag von Frau Müller-Schnepper
- Ausfahrten: ggf. Traktoren-Museum Uhldingen bzw. Hymer Museum Bad Waldsee
Die Stammtisch-Termine 2023
immer am 3. Dienstag des Monats, um 18:00 Uhr im Gasthof Schwanen in Friedrichshafen:
17. Januar, 21. Februar, 21. März, 18. April, 16. Mai, 20. Juni, 18.Juli, 15. August,
19. September, 17. Oktober, 21. November (ggf. Cafè Füssinger), 19. Dezember.
Für Technikinteressierte, Netzwerker und Mitglieder des Freundeskreises ein MUSS.
Rückblick
2022
6. Ordentliche Mitgliederversammlung am 26. März im GZH
Die gute besuchte Versammlung nahm einen harmonischen Verlauf. Der Jahresbericht des Vorstandes und der des Kassenwarts fanden eine breite Zustimmung. Die Entlastung des Vorstands erfolgte einstimmig. Drei Vorstandsmitglieder standen zur Wiederwahl an. Der stellvertretende Vorsitzende Christian Rehm, der Schatzmeister Felix Bopp und der Beisitzer Georg Schnepper wurden jeweils einstimmig wiedergewählt. Der Versammlung wurde der aktuelle Stand zum Maybach-Museum in Friedrichshafen vorgetragen.
Messe „MOTORWORLD Classics Bodensee“ 06.-08. Mai 2022
In diesem Jahr konnte sich der Freundeskreis, nach zweijähriger, pandemiebedingter Pause wieder auf der MOTORWORLD Classics in Friedrichshafen präsentieren.
In Zusammenarbeit mit der Wilhelm & Karl Maybach Stiftung stellte der Freundeskreis den diesjährigen Stand unter das Thema „100 Jahre Maybach-Automobile“, das ja eigentlich schon 2021 ein Hauptthema war.
Gezeigt werden konnten die, von Tobias Erne äußerst informative und hervorragend gestaltete Pop-up-Ausstellung der Stiftung und drei außergewöhnliche Leihgaben von Mitgliedern des Freundeskreises.
Begeisterung und reges Interesse weckten zwei Automobile des Typs SW 38. Eines mit einer von Fa. Spohn, Ravensburg aufgebauten Karosserie von 1938 und das andere, der wohl weltweit einzig noch erhaltene SW 38 mit einer Karosserie von Petra & Söhne, Hohenelbe.
Besonderes Interesse und viele Nachfragen bezogen sich auf die Leihgabe der Sammlung Steim, Schramberg. Hier war ein original erhaltenes Holzgerüst zu bestaunen, das als tragender Unterbau für die Blechkarosserie diente.
Vortrag „Maybach Getriebe – Pionierleistungen in der Systemtechnik Antrieb“
am 15.09.2022 im Karl-Maybach-Gymnasium
Georg Ruetz, ehemals leitender Entwicklungsingenieur der MTU Friedrichshafen bot in seiner kompetenten, aber auch für Laien verständlichen Art ein hervorragendes Referat das seine Zuhörer begeisterte.
Vom 4-Gang-Zahnradgetriebe, das schon Wilhelm Maybach 1888 für den Stahlradwagen von Daimler konstruierte über die vielfältigen Entwicklungen von und unter Karl Maybach für die gesamte „Systempalette“ in den Antriebsbereichen für Automobile, Schiffe, Schienen- oder Militärfahrzeuge mit all ihren unterschiedlichen Erfordernissen bis zu den 1960er Jahren spannte der Referent den inhaltsreichen Bogen.
Besonders frappierend waren die, teils richtungsweisenden und genialen Konstruktionen für die mannigfachen Anforderungen der einzelnen Antriebsstränge.
Vortrag „Wirtshausnamen“ am 15.11.2022 im Café Füssinger
Im Rahmen des monatlichen Stammtischs des Freundeskreises hielt Frau Dr. Helga Müller-Schnepper einen Vortrag zur Herkunft von Wirtshausnamen.
Fundiert und sehr unterhaltsam führte sie in kultur- und zeitgeschichtliche Zusammenhänge zur Entstehung von Namen wie z.B. der „Löwe“, der „Ochsen“, der „Engel“ oder der „Adler“ ein, oder welche Rolle Häuser wie etwa die „Linde“ oder der „Grüne Baum“ für die städtische und dörfliche Selbstverwaltung früherer Zeiten in Oberschwaben hatten.
Verleihung Karl-Maybach-Preis am KMG in Friedrichshafen
und der Wilhelm-Maybach-Preis an der Wilhelm Maybach Schule in Heilbronn
Beide Preise wurden in Heilbronn seit 1980 und am KMG seit 2006 jährlich von Irmgard Schmid-Maybach gestiftet.
Am KMG werden Schülerinnen und Schüler ausgezeichnet die nicht nur hervorragende schulische Leistungen bringen, es wird auch von den Schülern ein soziales Engagement verlangt. In Heilbronn werden Schüler ausgezeichnet die zu den besten Absolventinnen und Absolventen gehören.
Wiederholt nehmen unsrerseits Vorstandsmitglieder aber auch Mitglieder teil.
2021
Trauer um Irmgard Schmid-Maybach
Wir trauern um Irmgard Schmid-Maybach. Irmgard Schmid-Maybach, Tochter von Karl Maybach ist am 21. November im Alter von 98 Jahren in San Francisco verstorben. Wir trauern um eine Persönlichkeit, die mit unserem Freundeskreis eng verbunden war. Sie war Gründungsmitglied des Freundeskreises, der am 136. Geburtstag von Karl Maybach am 6. Juli 2015 gegründet worden ist. Bereits vor dieser Zeit war sie jahrelang unterwegs, um für ein Maybach-Museum in Friedrichshafen zu werben. Es war ihr Lebensziel, alles dafür zu tun, damit die herausragenden Leistungen von Wilhelm und Karl Maybach entsprechend gewürdigt werden. Wilhelm und Karl Maybach haben das Leben ihrer Enkelin und Tochter sehr geprägt. Wilhelm Maybach, der als Vollwaise aufgewachsen war, und Sohn Karl Maybach praktizierten und pflegten nicht nur in ihren Familien die „Maybachsche“ Wertekultur, sie führten so auch ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Wir danken Irmgard Schmid-Maybach für ihre Unterstützung und Förderung unseres Freundeskreises in vielerlei Hinsicht. Sie war eine eindrucksvolle feine Frau mit hoher Intelligenz. Es ist Verpflichtung für uns, das Andenken an Wilhelm und Karl Maybach zu erhalten. Das war für sie ein großes Anliegen. Wir werden uns weiter für das Projekt einsetzen und sie in allerbester Erinnerung behalten.
Der Vorstand
Veranstaltungen 2021
„CO2-Ziele und stabile Energieversorgung – geht das?“
Vortrag von Professor Dr. Martin Freitag am 14. Oktober im Karl-Maybach-Gymnasium
100 Jahre Maybach Automobile 1921 – 2021
Am 23. September 1921 präsentierte Karl Maybach sein erstes Automobil „Typ W3“ auf der internationalen Automobilausstellung in Berlin. Aus diesem Anlass zeigte die Wilhelm & Karl Maybach Stiftung im Café Gessler 1862 vom 23. September 2021 bis 2. Oktober 2021 eine äußerst gelungene und informative Pop-Up-Ausstellung zum Thema „100 Jahre Maybach Automobile“.
Unser Freundeskreis trug im Rahmen dieser Ausstellung mit zwei sehr gut besuchten Begleitveranstaltungen zum Gelingen des – insbesondere für die Industriegeschichte Friedrichshafens – bedeutenden Ereignisses bei.
Am 28.September um 18:00 Uhr lud der Freundeskreis zu „Geschichten zu 100 Jahre Maybach Automobile“ ein.
Günter Bretzel, der sehr bekannten Moderator aus der Region sorgte mit seiner kurzweiligen Gesprächsführung und der amüsanten musikalischen Untermalung für einen gelungenen und unterhaltsamen Abend.
Ausgewiesene Experten aus dem Maybach und MTU Firmenumfeld boten Daten und Geschichten zur Technik, natürlich im Besonderen zu den Autos, aber auch zu anderen Produkten. Ebenso bereicherten interessante und auch erheiternde Anekdoten und Episoden zu bedeutenden Personen der Firmengeschichte den ungezwungenen Abend.
Am 2. Oktober konnte dann der Freundeskreis eine Maybach-Oldtimer-Show bei der Musikmuschel in der Uferpromenade – quasi als Finissage zur Ausstellung – organisieren.
Nach verregneten, frühen Morgenstunden klarte der Himmel dann doch gegen 8:00 Uhr auf und die Vorbereitungen vor Ort konnten beginnen.
Von 10:00 – 16:00 Uhr standen dann 6 prächtige Maybach-Oldtimer zum Bestaunen bereit. Bei strahlendem Sonnenschein nutzten extra angereiste Oldtimer-Enthusiasten genauso wie die zahlreichen Spaziergänger der Promenade die Gelegenheit und zeigten ihr Interesse an den Klassikern der Automobilgeschichte.
Ausführlich berichtete der SWR in TV und Hörfunk wie auch die regionalen Zeitungen.
Medienschau: 175. Geburtstag Wilhelm Maybachs am 9. Februar
Außergewöhnlich umfangreich und vielfältig haben die Medien, nicht nur in der Bodensee-Region, an den „König der Konstrukteure“ erinnert. Wilhelm Maybach hatte durch seine herausragenden Erfindungen maßgeblichen Anteil an der Entstehung der Automobilindustrie in Deutschland. Er konstruierte den ersten schnelllaufenden Verbrennungsmotor und später den ersten Mercedes. Auch im Luftschiffbau-Zeppelin-Konzern hinterließ er seine Spuren. Als Chefkonstrukteur in der Daimler-Motoren-Gesellschaft entwickelte er die Motoren für die ersten Zeppeline. Als
das Luftschiff LZ 4 durch Sturmböen zerstört wurde, brachte er seinen Sohn Karl Maybach beim Grafen Zeppelin als Konstrukteur ins Gespräch. Dieser konstruierte einen Sechszylinder-Reihenmotor, der sich durch Brandsicherheit und hohe Leistung auszeichnete. Bis 1937 erhielten alle Zeppeline Maybach-Motoren.
Die schwäbische Zeitung hat mit ihrem Bericht „Vom Waisenkind zum König der Konstrukteure“ umfassend die außergewöhnliche Lebensgeschichte von Wilhelm Maybach beschrieben und damit den Bürger*innen der Region einen Überblick über seine einzigartigen Leistungen vermittelt. Auch die Stadt Heilbronn, Geburtsstadt von Wilhelm Maybach, würdigte ihn. In der „Heilbronner Stimme“ hat sich Irmgard Schmid-Maybach an ihren Großvater erinnert, in einem anderen Bericht ihren Großvater aus dem Schatten Gottlieb Daimlers gerückt. Darüber hinaus erinnerten der Deutschlandfunk mit einem Hörfunkbeitrag, die Bruderhaus-Diakonie in Reutlingen mit einem
Youtube-Video und die Daimler AG in ihren Social Media-Kanälen an Wilhelm Maybach.
Anlässlich des 175. Geburtstags von Wilhelm Maybach hat die Wilhelm und Karl Maybach Foundation und Stiftung gemeinsam mit uns und weiteren Partnern ein fünfteiliges Flyerset erstellt, das einen Überblick über das Leben von Wilhelm Maybach und seine wichtigen Beiträge zur Mobilitätsgeschichte ermöglicht. Dieses haben wir Ihnen als Download-Möglichkeit bereitgestellt und wünschen viel Freude damit.
Hier geht es zum Download:
1846-1869 Ein schwerer Start ins Leben – Die Zeit im Bruderhaus Reutlingen
1869-1897 Als Gottlieb Daimlers Chefkonstrukteur in Köln und Cannstatt
1897-1907 König der Konstrukteure – Maybachs Motoren schreiben Geschichte
1907-1929 Beginn einer neuen Ära – Der Maybach-Motorenbau in Friedrichshafen
2020
Aus Verbundenheit zu Maybach — 5 Jahre Freundeskreis Maybach Museum e.V.
– Ein Blog-Beitrag der Maybach Foundation vom 06.07.2020 –
Heute gilt es gleich zwei für Maybach-Fans wichtige Jubiläen zu feiern; den 141. Geburtstag von Karl Maybach sowie das fünfjährige Jubiläum des Freundeskreises Maybach Museum e.V.!
Die Initiative zur Gründung des Vereins, ging aus von vielen mit der Maybach Historie verbundenen Häflern (wie die Bewohner*innen Friedrichshafens im Volksmund genannt werden) und den Nachfahren Karl Maybachs – seiner Tochter Irmgard Schmid-Maybach und seinem Enkelsohn Ulrich Schmid-Maybach. Von Beginn an war die enge Zusammenarbeit zwischen der von Ulrich Schmid-Maybach gegründeten Wilhelm und Karl Maybach Stiftung und dem Museums Freundeskreis selbstverständlich und wird bis heute mit großer Tatkraft erfolgreich fortgesetzt. Mitarbeiter*innen des Maybach-Motorenbau, aber auch verdiente Persönlichkeiten aus der Gesellschaft und Politik Friedrichshafens – sie alle eint die Begeisterung für die besondere Maybach-Geschichte und das Ziel einen bleibenden musealen Auftritt zu schaffen.
Der Freundeskreis arbeitet seit seiner Gründung am 06. Juli 2015 rein ehrenamtlich und äußerst engagiert auf das Ziel hin, der Geschichte von Wilhelm und Karl Maybach sowie ihren für die Technik- und Mobilitätsgeschichte essentiellen Entwicklungen einen musealen, eigenständigen Auftritt zu verschaffen. Friedrichshafen ist und bleibt dabei Ankerpunkt für diese Bemühungen durch die enge Verbindung mit der Maybach-Historie. Elementar dafür ist der fortlaufende Sammlungsaufbau, welcher auch Zeitzeugenarbeit umfasst – bis heute wurden über 2000 Dokumente, Fotografien und Objekte zusammengetragen. 2017 fand eine erste eigene Ausstellung mit dem Titel „In der Luft, zu Wasser und zu Land“ im Stadtarchiv Friedrichshafen statt, welche auf sehr positive Resonanz gestoßen ist.
Der Freundeskreis Maybach e.V. im Museum für Maybach Automobile in Neumarkt, Juni 2016
Das Gründungsdatum des Freundeskreises kam nicht von ungefähr, 2015 jährte sich der Geburtstag von Karl Maybach zum 136. Mal. Karl Maybach, der Sohn von Wilhelm Maybach, welchen man auch als König der Konstrukteure bezeichnete, wurde das Handwerk des Konstruierens und der Ingenieursgeist scheinbar in die Wiege gelegt, als er 1879 in Köln Deutz geboren wurde. Er verstand es früh, aus Studium, Praktika und diversen Auslandsaufenthalten das meiste herauszuholen. So konnte er mit einer eigenständigen Motorenentwicklung aufwarten, als sein Vater gerade mit einem Berufsverbot nach dem Ausscheiden aus dem Daimlerkonzern belegt war. Graf Zeppelin, welcher in Friedrichshafen am Bodensee die besten Bedingungen für seine Luftschiffentwicklungen gefunden hatte, war sehr interessiert an dem neuen, gleichermaßen leistungsfähigen wie zuverlässigen Motorenentwurf. So kam es erst zur Zusammenarbeit zwischen den Maybachs und Graf Zeppelin, 1912 zum Umzug des Unternehmens nach Friedrichshafen und 1919 erfolgte schließlich die Umbenennung in Maybach Motorenbau GmbH. Friedrichshafen wurde zur neuen Wiege der Motorenentwicklung. Angefangen bei Luftschiffmotoren wurden hier diverse Entwicklungen angestoßen, welche bis heute maßgebliche Auswirkungen auf unsere Mobilität haben – besonders hervorzuheben sind die schnelllaufenden Dieselmotoren, ein zur damaligen Zeit völlig neues Marktsegment, sollten Züge in Deutschland und international auf ein neues Niveau bringen, was Geschwindigkeit und Verlässlichkeit anging.
Karl Maybach etablierte über die Jahre ein Unternehmen, dass Maßstäbe setzte in der Ausbildung von Lehrlingen und Facharbeitern sowie der Unternehmenskultur. So festigte sich die Verbindung zwischen Mitarbeitern, aber auch den Häflern insgesamt, und dem Namen Maybach, welche bis heute anhält. Diese Bindung spiegelt sich in der wertvollen ehrenamtlichen Arbeit des Freundeskreises Maybach Museum e.V. – angefangen bei den Gründungsmitgliedern wie Sigfrid Rehm, welcher Karl Maybach noch persönlich während seiner Tätigkeit beim Maybach Motorenbau begegnete, bis hin zum aktuellen ersten Vorsitzenden, Dr. Fritz Rheinheimer, und den zahlreichen Mitgliedern.
Die ersten fünf Jahre der Arbeit des Freundeskreises sind in höchstem Maße erfolgreich verlaufen. So konnten viele wichtige Exponate für das Museum gesichert werden. Ein besonderes Beispiel ist das Schnittmodell eines MD 871 Schiffsdiesels für Schnelle Boote, welches unter Federführung des ersten Vorsitzenden, Dr. Fritz Rheinheimer, von der Technischen Marine Schule in Parow bei Stralsund bis an den Bodensee transportiert wurde.
Mehr spannende Details über das Projekt dieses große Ausstellungsstück vor der Verschrottung zu retten, finden Sie im vorangehenden Beitrag.
Die Heimkehr eines MD 871 Schnittmodell- Motors
– Ein Blog-Beitrag unseres Vorstandsvorsitzenden Dr. Fritz Rheinheimer vom 31.03.2020 –
Die Bundesmarine suchte Mitte der 50er Jahre – als Pendant zu den Motoren von Mercedes – für die Schnellbootklasse Motoren mit 3000 PS Leistung. Die Herren Raebel und v. Kienlin sagten der Marine die gewünschten Motoren zu. Mit verbesserter Verbrennung, Verstärkung der Rollen der Hauptlager von 32 auf 38 mm Durchmesser, Erhöhung der Drehzahl, 16 Zylinder in V-Form, KS30 Getriebe direkt angeflanscht, geschweißtem Stahlgussgehäuse, Turbo aufgeladen, unmagnetisch, Einspritzung: L’Orange-Gerät.
Die Lieferung konnte erwartungsgemäß, wie bei Karl Maybach üblich, beginnen und zahlreiche Motoren bei der Marine zum Einsatz kommen.
Unserem Mitglied Dieter Tritschler und weiteren ehemaligen, teils noch aktiven Mitarbeitern kam zu Ohren, dass ein Schnittmodell-Motor dieser Art verschrottet werden sollte. Mit Mehrheit entschied der Vorstand dieses 6 Tonnen schwere Prachtstück vor dem Hochofen zu retten.
Vor rund 10 Monaten begannen die teilweise zähen Verhandlungen mit der Verwertungsstelle BAAINBw T2,5 für militärische Güter in Koblenz. Gut Ding will Weile haben und so gelang es, die Verantwortlichen davon zu überzeugen, dass eine mögliche Verwendung des Motors als Ausstellungsobjekt in einem Museum durchaus mit der geforderten militär-historischen Sichtweise zu vereinbaren sei.
Unser Maybach Dieselmotor hat die MTU Bezeichnung 16V538MD871S, Seriennummer 91002, Auftragsnummer 2817, Lieferdatum 1956. Er war im Schnellboot Typ 149 am 16.04.1957 für die Bundesmarine installiert und unter dem Namen „Seeschwalbe“ in Dienst genommen worden. Am 31.01.1964 wurde er nach 7-jährigem Betrieb außer Dienst gestellt. Doch damit war sein Lebensweg noch nicht zu Ende. Er diente von nun an als Schulungsmotor in der Marine-Technik-Schule Parow in der Nähe von Stralsund.
Da stand er nun, runde 9oo km von uns entfernt: Gewicht 6 Tonnen mit den Maßen: L 3220 mm, B 1640 mm, H 2305 mm. Nicht gerade sehr handlich und damit hinsichtlich Transport eine ganz besondere Herausforderung. Glücklicherweise bot sich eine Firma aus Schwerin an, unseren Motor als Bei-Fracht nach Duisburg zu transportieren. Auch den restlichen Weg konnten wir per LKW-Transport am 12.03. erfolgreich meistern. Ein besonderer Dank geht hierbei an unser langjähriges Mitglied Otto Bausch, ohne dessen herausragende Unterstützung ein solch reibungsloser Transport nicht möglich gewesen wäre.
Otto und ich waren am Umschlagplatz zeitgerecht vor Ort. Spannung pur. Der Turbolader musste mangels ausreichender Hubhöhe abgebaut werden. Es klappte alles perfekt und nach einer Stunde war der LKW auf dem Weg in den Süden. Große Erleichterung.
Zwei Tage später wurde unser MD 871 in Ravensburg bei der Firma Bausch abgeladen und an einem sicheren Platz, für die nächste zwei Jahre, in einer im Winter beheizten Halle, deponiert. Und ganz großer Dank: Alles kostenlos! Was nach dieser Zeit mit dem Motor geschieht, bis er seinen möglicherweise endgültigen Standort in einem Museum erreicht hat? Wir machen uns jetzt schon intensiv Gedanken darüber.
Den Mitgliedern unseres Freundeskreises wünsche ich alles erdenklich Gute. Bleiben Sie gesund!
Ihr Fritz Rheinheimer
Veranstaltungen 2020
Freundeskreis-Stammtisch jeden 3. Dienstag im Monat
Sie sind technikbegeistert, interessiert an aktuellen Themen der Vereinsarbeit oder möchten gerne einen kulturellen Austausch pflegen und damit Ihr Netzwerk erweitern? Dann freuen wir uns auf Ihren Besuch bei unserem Stammtisch. Dieser findet jeden dritten Dienstag im Monat für Mitglieder und Interessierte – um 18:00 Uhr im Gasthof Schwanen in Friedrichshafen – statt.
SVT Köln – Der „Maybach Express“ ist online!
Mit einem Blog begleitet die Maybach Stiftung die Instandsetzung des SVT „Köln“. Für das komplexe Projekt der Aufarbeitung eines historischen Schnellzugs mit Maybach-Motoren beginnt jetzt die heiße Phase. Auf der Webseite des Zugprojekts können Sie sich über den neuesten Stand informieren und mehr über die Geschichte des Zuges erfahren. Noch einfacher ist es, wenn Sie sich dort für den Newsletter anmelden: express.maybach/blog
2019
06.07.2019 – Zeppelin Restaurant Friedrichshafen
140 Jahre Karl Maybach
Am 06. Juli diesen Jahres durfte der Freundeskreis eine große Anzahl Maybächler, Mitglieder des Maybach Freundeskreises und des Maybach Clubs sowie weitere Persönlichkeiten in feierlichem Rahmen anlässlich des 140. Geburtstags von Karl Maybach im Zeppelin Restaurant begrüßen. Sie alle waren gekommen, um den Häfler Ehrenbürger zu würdigen und ihm und seinem Lebenswerk zu gedenken. Einen besonders beeindruckenden Moment bot das übermittelte Grußwort in Bild und Ton von Irmgard Schmid Maybach aus San Francisco, die an die großartigen Errungenschaften ihres Vaters und den damit verbundenen technischen Fortschritt der Stadt in der Luft, zu Wasser und zu Land erinnerte und ihre Unterstützung für das Maybach-Museum bekundete. Die gleichnamige Ausstellungs-Dokumentation, die der Freundeskreis Maybach zu Ehren des 140. Geburtstages von Karl Maybach veröffentlichte, wurde im Anschluss erstmalig präsentiert und ist nun im Buchhandel erhältlich. Sie beschreibt die erfolgreiche Ausstellung im Stadtarchiv Friedrichshafen (2017-2018), in der 120 Dokumente und Zeitzeugnisse die Geschichte der Maybach-Motorenbau GmbH in das Bewusstsein der Bürger zurückgegeben haben. Als Stadtoberhaupt informierte Oberbürgermeister Andreas Brand über den aktuellen Stand der Gespräche in Bezug auf das Museum und würdigte den gelegten Grundstein von Wilhelm und Karl Maybach für die heutige Häfler Industriegeschichte. Andreas Schell – CEO der Rolls-Royce Powersystems AG – übermittelte sein Grußwort und hob hervor, dass Rolls-Royce als Mutterkonzern der MTU Friedrichshafen GmbH und damit dem Nachfolgeunternehmen der Maybach Motorenwerke, Karl Maybach viel zu verdanken hat. Auch 67 Jahre nach seinem Abschied aus dem Unternehmen, bleibt er ein Vorbild, wenn es um Pioniergeist sowie unternehmerische und soziale Verantwortung geht. Wir bedanken uns bei allen Gästen, Rednern und Unterstützern für die gelungene Feier.
10. bis 12. Mai, Neue Messe Friedrichshafen
Der Freundeskreis und der Maybach-Club auf der Motorworld Classics Bodensee
Dank der Unterstützung einiger Mitglieder können wir auch 2019 wieder die Organisation und Präsenz am Stand des Maybach-Clubs auf der „Motorworld Classics Bodensee“ übernehmen und hoffentlich viele Besucher für die Maybach-Sache begeistern. Sie werden neben den vielen Classic Cars, Booten und Fliegern wieder wunderbare Maybach-Automobile sehen! Die Motorworld Classics findet vom 10. bis 12. Mai in der Neuen Messe Friedrichshafen statt. Weitere Infos finden Sie hier: www.motorworld-classics-bodensee.de
Donnerstag, 21. März 2019, 19.00 Uhr, GZH, Kapitän-Lehman-Zimmer, Olgastraße 20, 88045 Friedrichshafen
Flugmotoren-Vortrag von Georg Ruetz
Über „Maybach-Flugmotoren. Pionierleistungen in der motorisierten Luftfahrt“ spricht Georg Ruetz, ehem. leitender Entwicklungsingenieur der MTU Friedrichshafen, am 21. März um 19 Uhr im Graf-Zeppelin-Haus. Wir laden Sie und Ihre Freunde herzlich ein und bitten um Anmeldung unter freundeskreis@maybach.org oder 07541/3562530.
2018
20. Oktober
Dr. Fritz Rheinheimer zum Vorsitzenden gewählt
Bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung am 20. Oktober 2018 wurde Dr. Fritz Rheinheimer als neuer Vorsitzender des Freundeskreis Maybach Museum e. V. gewählt. Mit viel Einsatz und größtem Interesse für die Maybach-Geschichte hat sich Fritz Rheinheimer schon als Mitglied im Freundeskreis außerordentlich engagiert. Der Vorstand freut sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Vorsitzenden.
Unserem Gründungsvorsitzenden Friedrich Beck, der seit 2015 im Amt war, danken wir herzlich für seinen großartigen Einsatz. Mit einigen Worten zum Abschied dankte Friedrich Beck seinerseits allen Mitgliedern und versicherte uns seine treue Unterstützung als Mitglied des Vereins auch für die Zukunft.
21. Januar
Ein großer Erfolg für unseren Freundeskreis
Unsere Maybach-Ausstellung „IN DER LUFT, ZU WASSER UND ZU LAND“ im Stadtarchiv Friedrichshafen haben wir am 21. Januar 2018 mit einer Finissage für unsere Mitglieder und Unterstützer glücklich abgeschlossen. 2061 Interessierte haben die Ausstellung gesehen, in Führungen etwas über die genialen Konstruktionen von Wilhelm und Karl Maybach, ihre Lebens- und Unternehmensgeschichte gelernt und unsere Vorträge und Filmabende im Rahmenprogramm besucht.
Innerhalb von zwei Jahren hat der Freundeskreis über 2.300 Objekte, Dokumente, Fotografien und Zeitzeugnisse zusammengetragen. Aus dieser Sammlung zeigten wir von September 2017 bis Januar 2018 ausgewählte Stücke und präsentierten damit das Wirken von Wilhelm und Karl Maybach sowie Einblicke in die Unternehmensgeschichte des Maybach-Motorenbaus. Der zeitliche Bogen umspannte die Jahre zwischen 1883 und 1969.
Wilhelm und Karl Maybach schrieben Mobilitätsgeschichte. Mit dem ersten schnelllaufenden Verbrennungsmotor Wilhelm Maybachs fing alles an; der erste Mercedes-Personenwagen krönte sein Wirken. Karl Maybach entwickelte und produzierte Antriebssysteme für Zeppeline, Flugzeuge, Schiffe, Triebwagen und stationäre Anwendungen. Seine luxuriösen Automobile wurden weltberühmt.
Die Themeninseln der Ausstellung zeigten diese besonderen Leistungen anhand von Produktmodellen, Abbildungen, Fotos und Texttafeln. Die erhaltenen Zeitzeugnisse vermittelten die maybachsche Wertekultur, die von Anfang an die Unternehmenskultur prägte. Die Vermittlung der Unternehmensgeschichte ließ auch die bereits 1920 eingerichtete duale Lehrlingsausbildung im gesamten Zeppelinkonzern nicht aus. Einen Rahmen für die Ausstellungsinhalte bildeten die Biografien Wilhelm und Karl Maybachs.
Das Rahmenprogramm mit insgesamt 37 Gruppenführungen, vier Vorträgen und zwei Filmabenden zog alleine 910 Besucher in die Ausstellung und zeigte, wie bedeutsam die maybachschen Innovationen für die weltweite Mobilitätsgeschichte waren. Unsere Referenten Georg Ruetz und Otto Reifenscheid hielten Fachvorträge über die Dieselmotorenentwicklung und die 12-Zylinder-Motoren bei Karl Maybach. Christoph Felder, Schulleiter des Karl-Maybach-Gymnasiums in Friedrichshafen, sprach über Maybach-Geist und Maybach-Schule und führte sein Publikum damit in die Wertekultur des Unternehmens Maybach-Motorenbau ein. Zu guter Letzt entführten uns Dr. Fritz Hardach und Klaus Schellenberger in die wunderbare Welt der Maybach-Automobile.
Die Filmabende nahmen die Besucher mit auf eine Zeitreise. Den ersten Abend nutzten wir, um den Weg des Waisenjungen Wilhelm Maybach zu nachzuvollziehen, der eigentlich keine Bildungs- und Aufstiegschancen gehabt hätte und doch zum begnadeten Erfinder und Konstrukteur des ersten schnelllaufenden Benzinmotors und des ersten Mercedes-Automobils wurde. Den zweiten Filmabend widmeten wir Karl Maybach und zeigten bedeutsame Stationen des Maybach-Motorenbaus zwischen 1909 und 1969, wie etwa den Bau des ersten Maybach-Benzin-Flugmotors nach dem Unglück des Zeppelin LZ 4 in Echterdingen 1909.
Wir danken allen unseren Besuchern für ihr großes Interesse!